Projekt
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Club, dem Stadtteilhaus für Kinder und Jugendliche im Hasenbergl (KJR München Stadt), der Madhouse gGmbH und dem Projekt Sinti der Diakonie Hasenbergl im Jahre 2008 realisiert. Von der Idee, über die Planung bis hin zur handwerklichen Umsetzung waren Sinti, Roma und Gadje (nicht Sinti oder Roma) beteiligt. Der Kunstschmied Karl Horvath aus Mattersburg ist selbst Roma und hat die Skulptur gemeinsam mit jungen Sinti und Roma aus München entworfen und geschmiedet. Eine Gruppe von Jugendlichen ist zwei Mal nach Österreich in die Werkstatt des Schmieds gefahren, um an der Skulptur zu arbeiten. Die Informationstafel wurde von Michl von Mücke aus Oberammergau geschmiedet. Die träger-, länder- und kulturübergreifende Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schritt in die gemeinsame Zukunft.
Assoziationen zur Wanderskulptur
Im Mittelpunkt der Skulptur steht eine Sinti und Roma Familie – hier verkörpert durch die drei Säulen – der auch im Alltag eine zentrale Bedeutung zukommt. Diese Familie steht auf einem Podest der den steinigen Weg der Sinti und Roma – hier verkörpert durch Kugeln – bis zur Gegenwart symbolisiert. Der steinige Weg führte steil bergauf, bis er auf eine Ebene mündet. So wird dargestellt, dass die Möglichkeit für ein gelingendes Leben heute nicht mehr ganz so schwierig ist wie früher.
Die Vergangenheit im Blick zu behalten – das Geschehene nicht zu vergessen und gleichzeitig offen, selbstbewusst und aktiv in die Zukunft zu gehen ist Kernaussage der Skulptur. Symbolisch stehen dafür auch die Köpfe der Familienmitglieder. Die Familie steht in Verbindung mit dem steinigen Weg ihrer Vergangenheit, die Köpfe sind jedoch frei und offen für eine neue Zukunft. Die geschmiedeten Hände drücken den Wunsch aus, gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Zum einen brauchen die Kinder starke Hände, welche ihnen den Weg in die Zukunft ermöglichen. Es geht aber auch darum, über kulturelle Grenzen hinweg, aufeinander zuzugehen und sich gegenseitig die Hand der Akzeptanz, des Respekts und der Unterstützung für ein gemeinsames Miteinander zu reichen. Das offene Ohr signalisiert Gesprächsbereitschaft, Zuhören und ein sich Einlassen auf etwas Neues, was das Leben sinnvoller und lebenswerter machen kann.
„Ich habe viel von Karl Horvath, dem Kunstschmied aus Mattersburg gelernt. Seine Lebenserfahrung und sein gesetztes Vertrauen in uns junge Menschen haben mir Mut gemacht. Ich habe gelernt, dass ich stolz sein kann, auf das, was ich leiste und was für andere Menschen sichtbar wird.“
„Im Projekt bin ich von allen beteiligten Leuten gehört und ernst genommen worden. Darüber habe ich mich wirklich gefreut.“
„Es kommt nicht darauf an, wie perfekt das Ergebnis unserer Arbeit ist, sondern darauf, dass wir zusammengehalten haben und gemeinsam etwas Wunderbares geschaffen haben.“
„Wir Jugendlichen können unseren Eltern und Großeltern zeigen, dass sie auf uns stolz sein können.“
Unterstützer
Dieses Projekt wurde ermöglicht durch: das Projekt Sinti (Mittel aus ESF, BMAS, BMVBS), dem BA 24, dem Club Hasenbergl, der Madhouse gGmbH und Zuschüssen der BMW Group und der Erzdiözese München-Freising.
Besonderer Dank gilt allen aktiv Beteiligten: Karl Horvath, Angelo Weiß, Jenny Weiß, Herrmann Schneider, Gerome Laubinger, Maurice Horvath, Michl von Mücke, Jonny Weiß, Regina Horvath, Jasmin Eckstein, Benjamin Diepold, Peter Weiß, Alfons Weiß, Benjamin Adler, Liane Laubinger, Ursula Weiß, Lavinia Weiß, Josef Weiß u.a.